Bei der Planung eines Projekts und der Auswahl der Erhebungsmethode muss stets zwischen unterschiedlichen Faktoren abgewogen werden. Zum Beispiel:
- Erreichbarkeit bestimmter Personengruppen über einzelne Kommunikationskanäle
- Bereitschaft zur Studienteilnahme über bestimmte Interviewmedien
- Stichproben-Ausschöpfung
- Messfehler/ Verzerrungen durch Selektionseffekte und als Folge von Nonresponse
- Modus-Effekte: Einfluss des spezifischen Befragungsmodus auf das Antwortverhalten
- zeitlicher Rahmen
- Kosten
Der Einsatz eines jeden Erhebungsmodus hat Vor- und Nachteile:
- Telefonbefragungen: bewährt und zuverlässig mit hoher Datenqualität, aber sinkende Responseraten
- Onlineumfragen: kostengünstig mit großem Potenzial, teilweise mangelnde Stichproben- und Datenqualität
- Persönliche Befragung: zuverlässig hohe Datenqualität, zeit- und kostenintensiv
Mixed-Mode
Unter ‘Mixed-Mode’ (oder: Multi-Mode) versteht man den Einsatz mehrerer Kommunikationskanäle und Erhebungsmodi im Forschungsprozess.
Häufig kann die Kombination verschiedener Erhebungsmodi die Datenqualität verbessern. Spezifische Schwächen einzelner Erhebungsmethoden können durch den Einsatz eines oder mehrerer weiterer Kommunikationskanäle ausgeglichen werden. Optimalerweise können Kosten eingespart und Effekte durch bestimmte Modus-Eigenschaften ausgeglichen, die Stichprobenausschöpfung erhöht und der Nonresponse-Fehler verringert werden.
Studiendesigns
Studien im Mixed-Mode-Design sind ebenso vielfältig wie unimodale Projekte und können beispielsweise in folgenden Aspekten variieren:
- Fragebogen: Anpassung an verschiedene Erhebungsmodi oder identische Konzeption für alle Kommunikationskanäle
- zeitgleicher oder zeitversetzter Einsatz mehrerer Befragungsmedien
- Befragung unterschiedlicher Personengruppen mit verschiedenen Erhebungsmodi
- ein Modus zur Datenerhebung, ein anderer Modus für Kontaktaufnahme oder Reminder
- Einsatz eines zweiten, privateren Kommunikationskanals für sensible Fragebogeninhalte
CATI, CAWI, CAPI, CASI, CAMI…
Grundsätzlich können alle Erhebungsmodi und Kommunikationskanäle in allen Projektphasen miteinander kombiniert werden. Dies ist jedoch keine Wunderwaffe. Denn nicht zwangsweise führen Mixed-Mode-Designs zur gewünschten Verbesserung der Datenqualität gegenüber unimodalen Studien. Jede Studie ist anders und stellt andere Anforderungen. Manchmal empfiehlt sich ein Mixed-Mode-Design, manchmal nicht.
Wir beraten Sie gern!
Mit unserem hauseigenen Befragungssystem GESS Q. steht Ihnen außerdem eine Software zur einfachen Durchführung und Verwaltung von Mixed-Mode-Befragungen bereit.